Menschenmassen auf den Straßen, Stimmengewirr und lautes Treiben, da lässt man es doch am liebsten bleiben. Reimt sich? Pfusch… Was wir wollen und uns wünschen gibt es oft nicht in Geschäften, aber immer oft beginnt und endet die Suche danach bei bzw. in uns selbst.
Und jetzt noch ganz schnell das gewünschte Buch für die alte Tante und einen herrlichen Duft für die liebe Schwiegermutter. Ich hetze von einem Geschäft zum nächsten… Innehalten – ist nicht! Stehenbleiben – auch nicht! Doch halt da erblicke ich eine liebe alte Freundin, die mir in den nicht endend scheinenden Menschenmassen entgegenkommt: Ein schneller Drücker eine kurze Umarmung und ein schnell dahin gesagtes: Zum Feste nur das Beste… Blödsinn einfach nur FROHE WEIHNACHTEN und weiter geht’s…

Meine Einkaufsschlacht ist fast geschlagen: Das FEST DER WÜNSCHE steht knapp bevor und ich habe bei weitem noch nicht alles besorgt, aber: es gibt auch GUTSCHEINE von mir! GUTSCHEINE für gemeinsam verbrachte Zeit, für den Kino- mit anschließendem Kaffeehausbesuch oder das selbstgekochte (mindestens 4-Gänge-)Dinner.
Und es gibt auch noch ganz viel anderes zu besorgen: Lebensmittel, Kerzen, gute Weine … Friede, Freude, Glückseligkeit… – halt wo finde ich das? Kein Problem: Ich schreib einfach einen Gutschein mehr für ein Jahr ohne Streit, eine Woche Frühstück machen und den FRIEDEN der WELT!
Es menschelt auch hinter den Geschenksideen…
Immer und ausnahmslos schenken wir auch Sachen, die wir uns selber sehnlich wünschen.
Warum also nicht einen GUTSCHEIN für den familiären Frieden, das „kleine“ Glück zu zweit / zu mehrt… weil wir uns das nicht kaufen können und uns dabei selbst „an der Nase nehmen“ müssten.
…und während ich gemeinsam mit einigen wenigen anderen im Bus sitzend durch nahezu leere Straßen fuhr, fragte ich mich was wir uns eigentlich WÜNSCHEN sollten. Die Menschen bzw. deren Gesellschaft, dann, wenn wir sie wollen/brauchen. Die Ruhe, die innere, nicht unbedingt die Stille, aber doch Ruhe in uns, wenn wir sie uns herbeisehnen, ja geradezu danach lechzen.
All das und damit auch all die anderen „frommen“ Wünsche ans Christkind oder zumindest doch an etwas wie irgendeine höhere Macht…hatten mir, nein vielmehr uns, die letzten Jahre, durchaus auch Jahrzehnte immer wieder nach Erfüllbarkeit derselben streben lassen und doch – wer weiß – vielleicht soll die Erfüllung gar nicht sein, um niemals völlig WUNSCHlos glücklich zu sein. Denn: Braucht es beim Streben nach Glück nicht immer auch etwas Unvollkommenes, die Variable im Leben, die uns erst zu Wünschenden macht und uns auch zeigt: Nichts – und sei es auch noch so perfekt – ist vollkommen, nichts macht uns wirklich WUNSCHLOS GLÜCKLICH und das ist… gut so!
In diesem Sinn ein etwas Konsum befreiteres aber nicht wunschlos glückliches WEIHNACHTSFEST Dir und dir und auch dir…
XOXO
Ulli
FOTOS: Antonia Drexler, Ulrike D.-Zack
Christbaumbilder entstanden im Christbaumwald der Gärtnerei Zötsch, Graz-Stattegg