Ich hatte heute einen echt angenehmen Tag und nahm mir vor, diesen Blogpost möglichst blumig rüberzubringen; warum mir und vor allem auch was mir Familie (etwas) bedeutet; dass es doch die wichtigste Kraftquelle darstellt, ein halbwegs intaktes Familienleben zu haben… allein, die Tatsache, dass meine wunderbare 17jährige Tochter gerade wieder einmal rebelliert (mutwillig Geschirr zerstört und nicht mehr intakte Türrahmen noch mehr ruiniert), halten mich nun wohl davon ab, dass diese Story zu schön, zu wunderbar und möglicherweise auch zu verklärt wird. Danke, Antonia, dass du diesen Blogpost zu einem echt lebendigem machst und er nun wohl nicht zu einer völlig entrückten Hommage zum Thema „meine ganz und gar tolle Familie“ wird.Rrrrrrrrrrrrrrrunterkommen, eine Tasse Chai-Latte mit viel Milchschaum mit etwas Zimt (love it – ist übrigens auch ein Energiespender; freilich im übertragenem Sinn) schlürfen, was und vor allem wie viel schönes es in einer Familie gibt. Nicht (nur) die lästigen Kleinigkeiten sehen, das große Ganze im Auge behalten und sagen: das schöne überwiegt bei weitem – gar nicht so einfach wird die / der eine oder andere sagen. Nun denn: wenn ich ein wenig ausholen darf und das ist ja bei dem Thema wie bei vielen nicht so schwer… Als ich mit meinen zwei süßen, aber durchaus auch anstrengenden und recht lebhaften (B)Engerln im Alter von etwa 2 und 5 Jahren allein erziehend geworden war, folgten zunächst eher etwas turbulente Jahre. In den galt es vorrangig ihnen mehr oder minder Mutter und Vater in einem zu sein und über kurz oder lang (in Wahrheit und wenn ich jetzt so zurückblicke, ging es Gott sei Dank eh recht rasch) ein eingeschworenes Team zu werden… Das Hauptaugenmerk lag dabei freilich oft nicht in der Autorität der Erziehung, sondern vielmehr in einem Funktionieren des Alltags, das gewährleistet sein wollte, ja musste. Dennoch: Wir wuchsen mit mir als Familienoberhaupt 😉 zusammen.

Kleiner Exkurs: Als meine ältere Tochter im Rahmen der letzten Volkszählung mitkriegte, dass ich mich doch glatt als Haushaltsvorstand bezeichnete (ja in unserem Fall bezeichnen musste) kriegte sie sich vor lachen kaum mehr ein… Soviel zum Thema Autorität.
Allerdings – und dafür bin ich dem, speziell MEINEM Schicksal sehr dankbar – musste (und konnte ich oft gar nicht anders) ich schon früh an die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung meiner Kinder appellieren. Wobei mir heute klar ist: Genau das machte sie zu denen großartigen jungen Menschen, die sie jetzt sind – freilich samt ordentlichem Sturschädel und nach wie vor „Alles oder nichts-Standpunkt(en)“.
Nun und irgendwann begann dann auch die Zeit, wo es merklich, ja spürbar wird, dass Mühen etc. sich gelohnt haben, denn irgendwann beginnt man selbst in den stressigsten Situationen Erleichterung zu verspüren, wenn man weiß, es wird aufgrund des „Wir-Gefühls“ schon alles hinhauen bzw. auch manches nicht so schlimm sein…
Man fängt an, die Kraft aus dem Vorhandenen zu schöpfen und nicht nur das Fehlen eventueller Möglichkeiten, sondern das, was da ist, zu sehen und auch zu spüren.
Die Arbeit läuft nicht davon, wenn du deinem Kind den Regenbogen zeigst. Aber der Regenbogen wartet nicht, bis du mit der Arbeit fertig bist. (chinesisches Sprichwort)
Ein relativ einfaches Beispiel: Der Abend eines langen Tages lässt auch noch Arbeit erwarten, auch wenn es mitunter nur Hausarbeit ist… Die paar Minuten am Sofa (möglicherweise sogar kuschelnd – meine mittlerweile großen nahezu erwachsenen Töchter tun das heute noch gern!), die Viertelstunde Tratsch am noch nicht abgeräumten Esstisch bzw. in der noch nicht aufgeräumten Küche entschädigen doch für soviel. Der Spaziergang während des Sonnenuntergangs und der gemeinsame Kaffee (okok ich entschuldige mich herzlich, die Mädels trinken beide (noch(?)) keinen Kaffee, dann halt chailatte… was auch immer) können Stunden aufreibender Arbeit wieder gutmachen. Das Telefonat mit meiner mittlerweile in Wien lebenden Tochter Stephi wiegt so viel auf… Und das – einzig und allein das – gilt es zu begreifen, und zwar nicht mit Hirn (und zumindest nicht allererst), sondern mit Herz. Denn dann, dann können wir aus der Familie Kraft schöpfen, für die nächsten anstrengenden Tage im Job, für die Prüfung und für… ach was ganz einfach für ALLES.
Vor wenigen Tagen traf ich nach längerer Zeit meine alte Tante (sie ist 84!) und ihre Töchter, meine Cousinen – ok die beiden sogar nach einer gefühlten Ewigkeit zum ersten Mal wieder. Etwa zweieinhalb Stunden saßen wir zusammen. Die Unterhaltung war mal leicht, dann mal wieder tiefsinnig, sogar mit ein wenig Melancholie („ja damals als die Mama (meine!) noch lebte…“) versehen. Als wir auseinander gingen, nach herzhaften Wangen-Küssen und festen Umarmungen (jaja man kann es wirklich spüren, da fließt Energie…) fühlten – gut ich kann es jetzt nur für mich sagen, aber es ging uns wohl allen gleich – wir uns wohl alle geliebt und vor allem gestärkt!
Probiert es doch einfach mal aus: Drückt nicht nur den Lover, die Freundin, sondern manchmal auch die Kinder, die (Groß-)Eltern … und lässt euch auch von ihnen umarmen… – nicht nur zum Abschied.
Xoxo
Ulrike
Der Beitrag ist wirklich superschön geworden und bei Haushaltsvorstand musste ich auch ein bisschen lachen 😀
Ich drücke meine Großeltern auch so oft es geht und verbringe Zeit mit ihnen, einfach weil ich weiß dass wir nicht alle Zeit der Welt haben werden und weil man dadurch wirklich wieder Kraft tankt!
Danke für deine schönen Worte, liebe Ulli! 🙂
LikeGefällt 1 Person
liebe Antonia,
danke für deine lieben worte. es ist schön, zu wissen,dass es gleichgesinnte – sozusagen „Schwestern im geiste“ bzw. fast noch mehr solche im Herzen / in der Seele -ibt!
alles liebe und das von herzen 😉
ulrike
LikeLike
Ein sehr sehr schöner Beitrag!
Hab dich lieb ❤
LikeGefällt 1 Person
Danke, mein Schatz; hab dich auch lieb!
Bussi mum
LikeGefällt 1 Person