Dieser Beitrag macht mich nun schon seit Tagen ein wenig fertig. Ihr müsst jetzt allerdings keine Sorge haben, dass es da gar um eine wissenschaftliche Ab- oder auch Aufarbeitung der (insbesondere meiner) letzten 50 Lebensjahre geht… Ihr könnt ruhig weiterlesen… 😉 denn ihr wollt sicher wissen, wie man sich als alte Schachtel wie ich eigentlich so fühlt: es ist auch nicht so schlimm, bis jetzt hat es zumindest nicht weh getan, es wird nur eine neue Zahl vorne stehen – eine die mit fünf beginnt… That´s all!
Zumindest red´ ich mir das seit Tagen ein: Was sollte anders sein als einfach das Wissen sozusagen unwiderruflich nun wirklich nicht mehr als „40 plus“ angesehen zu werden. Selbst die Werbung sieht in der Zielgruppe der „über 50er“ nicht viel anderes als in jener der „40+“. Kleiner sidestep: Ein Marktforscher erklärte mir kürzlich: „Schau früher hat ma gsagt, dass die über 50 alt sind und auch nicht mehr mit speziellen Dingen, wie Sportartikel, Abenteuerurlaub etc. beworben werden brauchen, weil sie sie ja net mehr rühren können und es ja eh nix bringt. Heute, ja heute sagt ma doch tatsächlich das neue 50 ist das alte 40. Du stehst noch mitten im Leben, machst Sport, tolle Reisen, die du dir auch leisten kannst und wirst auch noch einige Jahre länger arbeiten (müssen). Aber: Du wirst auch deine Enkelkinder später kriegen, was nichts macht, weil du ja eh erst später (in der Pension) so richtig viel Zeit haben wirst und möglicherweise kannst du jetzt endlich das tun, was dich die eigenen (ev. nicht ganz so früh geborenen) Kinder nicht ließen, zumal noch die Betreuungstätigkeit für diese vorherrschte. Also sind wir uns gewiss: 50 ist in der Marktforschung und für die zielgruppenorientierte Werbung ein absolutes ‚Goldalter‘.“
Nun bis dato kannte ich Golden-Hand-Shake (für die jüngeren unter den Leserinnen: das ist, wenn sich eine Firma frühzeitig von einem/-r Mitarbeiter/-in verabschiedet und diesem dies durch eine ganz schöne Abfertigung sozusagen schmackhaft macht). Heutzutage ist es schon weniger mit goldenen Händeschütteln denn mit goldenem Alter für Werbezwecke. Ein Beispiel: Ich bin 50 und hab als eines meiner absoluten Ziele (die jüngeren werden es wohl eher als „goal“ bezeichnen) eine (zumindest teilweise) Bewältigung des Jakobsweges vor mir. Hoffentlich, sofern gesund und mobil genug, schaff ich das mal in den nächsten Jahren. Naja irgendwie muss ich da ja auch noch hinkommen… und erst recht wieder zurück. Interrail – nicht (mehr) ganz meins, sorry! Flugzeug schon viel eher. Übernachtung in Riesenschlafsälen (die angeblich bereits ab Mittag – allerdings von einem selbst – reserviert werden müssen, damit man am Abend ein freies Plätzchen hat) – auch nicht meins, da schon lieber eine einfache Pension mit Ein- und Zweibettzimmern und zumindest fließend Wasser im Zimmer. Und auch die Ausrüstung wie das Essen (ma muss ja grad bei solch körperlicher Anstrengung auf sich schauen… 😉 ) werden vermutlich nicht ganz billig, es mir aber wert sein…
Naja soviel zum Thema wie die Werbung mich sehen und damit durchaus auch die Wirtschaft noch was an mir verdienen könnte.
Totaler Sprung im Denken: Wenn mein Körper – warum auch immer – streikt bzw. zumindest meiner Vorstellung von „Funktionieren“ nicht gehorchen sollte und sich sozusagen die ersten (Dauer-)Wehwehchen breit machen… werde ich nicht resignieren und fortan nur mehr eingeschränkt funktionieren, sondern mich therapieren (lassen) – sei es aktiv durch Ergo- oder Physiotherapie oder auch passiv durch Massagen, Strom etc. schlimmstenfalls eine Injektion oder Operation. Also auch ein früher körperlicher Verfall ist kein Thema für 50jährige Frauen und Männer. Dies nur für alle, die glauben, man lässt dann gleich alles chronisch werden, um vielleicht später mal (etwas, wahrscheinlich eh nicht nennenswert) früher in Pension gehen zu können.
50 also – kein Alter also?
Naja so ganz will ich es nicht von der Hand weisen. Denn ständig oder häufig kommt mir der Gedanke dann schon, was ich früher zB über meine Eltern in diesem Alter dachte: Uralt, bald in Pension, bald vielleicht auch noch…
Überzeichnet? Klar! Schwarz-weiß gemalt? Detto!
Nur wenn wir uns mit dem Gedanken der Lebensmitte befassen (die ja derzeit noch mit 50 ohnehin schon überschritten ist), fällt mir auch das gute alte „Man ist so alt wie man sich fühlt!“ ein. Und allein schon dieses sich-fühlen, sich jung, na gut jünger fühlen als in früheren Generationen vermutlich, macht viel aus. Diese mentale Stärke, die uns das Gefühl gibt, dass wir beim älter werden nicht (nur) altern, sondern vor allem reifen.
Dass wir in der Lebensmitte von dem Davor zehren. Von dem, das man sich beruflich aufgebaut hat, von dem, das wir bei unseren Kindern nicht nur in bloße Erziehung investiert, sondern diese vor allem auch mit viel Liebe und Gefühl gelebt haben. Dass wir sowohl in die geistige wie auch in die emotionale Entwicklung (Stichwort Herzensbildung) etwas reingesteckt haben. Aber auch dass wir im Hinblick auf die Zukunft wissen, nichts oder zumindest sehr vieles ist so ungewiss wie heute und doch geht es uns (ja sogar auch wirtschaftlicher) besser denn je. (Staatliche Pension hin oder her… Ich will da jetzt keine Grundsatzdiskussionen führen – nicht drei Tage vor meinem Geburtstag.) Und: Dass wir im bewussten Erleben der Gegenwart unseren Fokus ganz klar auf das Jetzt, den Moment, die Augenblicke, legen – mehr denn je auch im Wissen, das bewusst Erlebte (das schöne und auch das nicht so schöne) kann uns keiner mehr nehmen. Es gehört uns – auf ewig!
Die jetzt 50-Generation hat noch eine Menge vor (sich) und wir können uns freuen, wenn wir auch manchmal von Jüngeren lernen können und dabei die Gewissheit haben, dass alles, was zu unserem jetzigen Werden beigetragen hat, irgendwann einmal ein kleines Steinchen, ein Puzzleteilchen auf dem Weg hierher war.
Heute war ich mit meinem Rückblick sachlich und emotional, ein bisschen traurig, sagen wir mal sentimental, doch überwiegend zufrieden und glücklich. Wenn ich auch die letzte Zeit retrospektive betrachtet mitunter als mühsam, teilweise leidvoll und vor allem auch anstrengend empfand, so weiß ich dennoch, dass sie nötig war, um das Heute als ein Gutes empfinden zu können.
Zum Schluss wünsche ich mir selbst noch etwas: nämlich genug!
Ich wünsche dir genug Sonnenschein, damit du aufrecht durchs Leben gehen kannst.
Ich wünsche dir genug Regen, damit du die Sonne mehr zu schätzen weißt.
Ich wünsche dir genug Fröhlichkeit, damit du den Mut nicht sinken lässt.
Ich wünsche dir genug Leid, damit auch die kleinsten Freuden in deinem Leben größer erscheinen.
Ich wünsche dir genug Gewinn, damit deine Bedürfnisse mehr als gestillt sind.
Ich wünsche dir genug Verlust, damit du dankbar bist für das, was du besitzt.
Ich wünsche dir genug Wiedersehen, damit du den letzten Abschied überstehst.
Xoxo
Ulli
PS: Warum ich da jetzt ganz einfach auch den verstorbenen Udo zu Wort kommen lasse, ist leicht erklärt: Musik meiner Jugend (beinahe Kindheit) drückt in vielen Texten aus, was es ist! 😉
So schön geschrieben liebe Ulli,
so ehrlich u authentisch 😍
Besonders schön auch das Gedicht zum Schluss😊
Passend dazu die tollen Lieder von Udo, dessen Texte ich auch so sehr liebe…
Ein Lied von IhM wollte ich DiR gestern auch noch schicken, ist mir leider nicht gelungen😌
Bitte höre es DiR an:
„Das ist DeiN Tag“
Passt soo schön, gerade zu DeinEM Runden👌🌻🎶🌻🍾🌻✨🌻🥂🌻🎶🌻
Erfreue MiCH/UnS bitte weiterhin mit DeiNeN Blogposts🙏
Alles Liebe und einen wunderbaren Sonntag wünscht DiR
💛lichst 11ie🌻☀️🌻
Ps. Freu mich auf UnserEN gemeinsamen 🍀☕️🍀
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Oh liebe elfie 11ie 🤔 Danke 🙏 für deine so wohlwollenden Worte und auch deine lieben Wünsche!!! Hör mir das Lied gleich an !
Tja und was den Gemeinsamen Kaffee betrifft würde ich mich sehr über ein paar terminvorschläge von dir freuen – dickes Bussi 😘 u auch Nice ☀️ day!
U.
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