Unser Weg, unsere Fahrt(en) zu „L17“

schild oben_toni L17

Wann auch immer in der letzten Zeit, das Auto wieder in der Garage und die Maus gesund und munter wieder zuhause ist, denke ich mir: gut hat sie das gemacht, schön, dass sie ihren L17 geschafft hat… und eigentlich waren´s ja eh wir, wir beide, die wir ihn geschafft haben. Souverän geschafft.Gegen Ende August letzten Jahres war es soweit: Meine damals 16jährige Kleine (Moment, da muss ich mal was klarstellen: eigentlich ist sie ja die größere meiner beiden hübschen, aber eben auch die um drei Jahre jüngere und deshalb: die „kleine“) hatte – wie bereits mehrmals angekündigt – den Theorie-Kurs wie auch die ersten Fahrstunden absolviert und wir erhielten den Bescheid. Das bedeutete für uns, dass wir ab sofort gemeinsam 3000 Kilometer auf ganz normalen Straßen, also im öffentlichen Verkehr, zurücklegen durften bzw. mussten (der Weg zum „3000er“ ist gar nicht so kurz!)

 

toni fährt
Fotos: Drexler

 

Also zwei Fragen beschäftigten mich damals wohl ganz besonders: Zum einen, wie würden ich (eine recht resolute und manchmal durchaus impulsive Mama) und meine süsse (aber auch ordentlich pubertierende) Tochter es schaffen, ohne Streits und ohne viel Stress 3000 gemeinsame Kilometer zurückzulegen? Zweitens fragte ich – seit rund fünf Jahren passionierte Radlerin und unter der Woche kaum Auto fahrend unterwegs – mich, wieviel müssten wir denn eigentlich gemeinsam unterwegs sein, um diese magischen 3000 (in Worten dreitausend!) Kilometer zurückzulegen? Ich hatte in den letzten jahren fast immer brav meine vorgeschriebenen Werkstätten-Services gemacht, aber wieviel bzw. auch wie wenig Kilometer ich in knapp einem Jahr fahre, war mir gar nicht so bewusst.

Kurzum: Wir nahmen uns vor, von da an, jede aber auch wirklich jede – und sei sie auch noch so kurz (von der (Kilo-)Meteranzahl her gesehen) – Strecke, die wir beide Zeit hatten, gemeinsam zurückzulegen. Antonia als Fahrerin und ich als (natürlich nicht ständig meckernde) Beifahrerin.

Gesagt – getan. Nachdem unser alljährlicher Sommerausklang IMMER mit noch ein paar wenigen aber furchtbar entspannenden Tagen an der Oberen Adria (zb.in Bibione) stattfindet und beim Erhalten des Bescheids noch bevor stand, beschlossen wir, dass Toni die im Inland befindliche Strecke fahren darf. Einzige Ausnahme: durch die Stadt (hierbei handelt es sich um Graz) fuhr noch ich, danach – bei einem Autobahnparkplatz – tauschten wir. Ich war einerseits beruhigt und andererseits aufgeregt zeitgleich. Zum einen schien man meiner Tochter in den ersten Fahrstunden wohl auch die wichtigsten Verkehrsregeln eingetrichtert zu haben, zum anderen waren wir ja doch mehr oder minder auf ihr Können angewiesen – das Privatauto ist ja kein Fahrschulwagen mit Bremse etc. auch auf der Beifahrerseite. Zudem hatten wir eine sogenannte gemeinsame Übungsfahrt (die Kandidatin, wie es so schön im Fachjargon heißt, ein Fahrlehrer und ich) hinter uns, bei der auch genau besprochen worden war, was besonders wichtig sein bei den ersten 1000 Kilometern (danach folgt eine Überprüfungsfahrt) und auf was auch ich als Begleitperson besonders achten sollte. Nun gut, wir ratterten also in angemessener Geschwindigkeit von einem Autobahnparkplatz Nähe Graz Richtung österreichische Grenze. Ich hatte wohl ganz vergessen, auf was man beim Überholen alles achten muss – so automatisiert machte ich das schon. Antonia wiederum erklärte mir, was es denn mit dem 3-S-Blick auf sich habe und einiges anderes. Wirklich locker wurde ich erst wieder, als meine Toni und ich ausgemacht hatten: beim nächsten Autobahnparkplatz geht es zum Wechseln bzw. Lenkradtausch und somit Fahrerwechsel. Nach rund 200 Kilometern wurde auf dem Verzögerungsstreifen ein wenig zusammengeschliffen und vor lauter Schreck – von der dritten auf die erste – starb der Motor ab. Dennoch war ich froh und erleichtert wie Antonia die Autobahn samt einiger guter Überholvorgänge geschafft hatte. Ein großer Schluck Wasser und weiter gings.

Diese – wie auch viele andere weitere – Fahrten prägten in mir das Bild einer durchaus zügigen (keine Sorge sie fährt niiiemals zu schnell) und doch umsichtigen Fahrerin.

Was anfangs so ein wenig Probleme machte: schalten war ein Schwerpunktthema und hier eher das „runterschalten“ beim Verringern der Geschwindigkeit und beim Stehenbleiben. Das berühmt-berüchtigte „Bergauf-Anfahren“ unter Zuhilfenahme der Handbremse. Die bereits blinkenden (wie oft ist es doch schnell bis orange…? 😉 ) Ampeln und das Fahrstreifen wechseln in der Stadt…

Was hingegen nie oder fast nie Probleme machte: das zügige Fahren auf Autobahnen samt Überholvorgängen, das Einhalten von Geschwindigkeitsbegrenzungen – auch wenn einen die dahinterfahrenden Fahrzeuglenker dauernd anblinzeln… Hut ab, bei diesen A… hätte ich das ein oder andere Mal ausrasten können – Antonia blieb souverän. Tja und auch die ein oder andere ganz coole Parkplatzsuche: Fand man nicht auf Anhieb einen, der „uns“ passte, fuhr man halt noch eine Runde.

Was Antonia freilich nie musste, war Fahren unter Zeitdruck. Das kommt schon noch – dachte und denke ich mir. Das wird sie auch schaffen, souverän.

Und abgesehen von vielen gemeinsamen Fahrten, in denen – jetzt gesteh ich es ehrlich – auch schon mal über gaaanz andere Dinge endlich in Ruhe geredet werden konnte – sie und ich, also beide, konnten ja hier nicht einfach auf und davon gehen… – haben wir hier eine sehr harmonische Mutter-Tochter-Zeit auf Augenhöhe erlebt.

führerschein

Seit ein paar Tagen ist sie 17!!! Seit ein paar Tage hat sie ihren Führerschein und darf auch allein herumdüsen. Seit ein paar Tagen bin ich unglaublich stolz auf meine „Kleine Größere“ und doch immer wieder froh, wenn mein, nein UNSER Auto wieder – schön eingeparkt – in der Garage steht.

Und bald nutz´ ich sie ganz einfach als Chauffeur 😉 zu meinem 30jährigen Maturajubiläum, das kurz bevorsteht, zum Beispiel.

xoxo

Eure STOLZE Ulli

2 Gedanken zu “Unser Weg, unsere Fahrt(en) zu „L17“

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