#geiz ist gar nicht geil (Teil 2)

Als ich zu Beginn dieser Woche, der Karwoche, für meinen Blog das Thema Todsünden aufgegriffen und davon die zwei, Neid und Geiz, herausgegriffen hatte, war ich noch ziemlich ahnungslos, wohin mich diese Reise führen würde. Und siehe da: Es wurde sogar ein zweiteiliger Beitrag, weil so nah sie in den Abgründen der menschlichen Seelen einerseits auch beieinander wohnen, so unterschiedlich sind diese beiden andererseits.Da wir den Neid oft mit dem Geiz (lat. die Avarita) verwechseln und vice versa, glauben wir ja auch vom Geiz, dass er geradezu geil ist (zumal es uns ja auch die Werbung weiszumachen versucht…). Ganz vereinfacht bezeichnet man mit Geiz die Eigenschaft zwanghaft und übertrieben sparsam zu sein; in der Wikipedia damit auch wiederum Habgier und den Unwillen, Güter zu teilen*.  Punktum.

Wenn wir also überlegen, was das umgemünzt auf unsere heutige Zeit bedeutet, so müssen wir eigentlich schon mal tief durchatmen oder auch „schwer schlucken“. Denn: Wer will denn schon von sich behaupten, er teile nicht gern. Sein Geld, sein Essen, eben auch seine materiellen Güter, wie „Haus und Hof“ bzw. heutzutage wahrscheinlich leichter mit Auto und Penthouse interpretiert.

Aber – im Umkehrschluss: Wer teilt schon immer und überall gerne? Wer bringt – außer vielleicht mit Spenden – sein Geld unter die Leute… wenn ihm selbst dabei irgendetwas fehlen würde – nein ich erlaube mir hier sogar zu sagen: auch nur   i r g e n d e t w a s   fehlt? Und darum geht es oft doch… Geben, aber so, dass man es nicht spürt. Dem Kind, natürlich dem eigenen, etwas beisteuern und nichts aufs Sparbuch, „auf die Seite“ legen, nicht anhäufen „bis-zum-geht-nicht-mehr“. Sich nicht zu überlegen, wieviel hab ich denn noch übrig, um es auf die Seite zu scheffeln bevor ich mir was gönne oder jemandem Lieben eine Freude mache. Den richtigen Maßstab anzulegen, bei (aus)geben bzw. nicht (her)geben wollen.

Eine einfache Übung für alle, die es nur schwer interpretieren können bzw. für jene, die sich nicht sicher sind: Grenzt ihr Verhalten (ihr Geld zusammenzuhalten – hm reimt sich sogar 😉 ) gar schon an Geiz oder tut es das (noch) nicht…?

Bei der untergeordneten (Zweit-)Bedeutung des Wortes Geiz findet man die aus der Landwirtschaft (dem Weinbau) zugehörige Definition: Nebentrieb, der die Entwicklung des Haupttriebes beeinträchtigt (da er den Pflanzen gierig den Saft aussaugt)**.

 

google-schild
Foto (vom Alten Almhaus, Gaberl) / Graphik: U. Drexler-Zack

 

Soweit sollte also niemand gehen, dass er aufgrund seiner (zweifellos übertriebenen) Sparsamkeit (übrigens im Duden ernsthaft auch Knausrigkeit** genannt) andere Entwicklungen beeinträchtigt…

Übrigens: Wusstet ihr, dass es zur Definition des Wortes Geiz weitaus mehr Erklärungen bzw. Bedeutungen auf „Mr. Google“ gibt als für Neid… Schon allein deshalb sollte man sich vorsehen, den/-m anderen „nix neidig zu sein, aber scho gar net zum Geizhals zu mutieren“ (natürlich wieder mal frei interpretiert von mir 😉 )!

geiz

In diesem Sinne (und für alle, die noch immer daran glauben wollen):

HAPPY OSTER(HASI/-)N

Xoxo

Eure Ulli

Quellen: *Wikipedia, **Duden

 

 

 

3 Gedanken zu “#geiz ist gar nicht geil (Teil 2)

  1. Oh, ein Beitrag der echt zum Denken anregt, genau wie ich es liebe! Super geschrieben und ich finde, das ist eine Sache die wir alle hinterfragen sollten, ob wir denn schon geizig sind oder nicht! Den Beitrag sollten sich ein paar Leute echt zu Herzen nehmen find ich 😀

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